Feuer fasziniert mich. Feuer wärmt, hat einen strahlenden Glanz und ist vielfältig. Feuer besteht aus Rauch, Glut, verzehrendem Holz, Sauerstoff  und Flammen. Feuer und Flamme sein ist ein Bild für unsere menschliche Leidenschaft. Alles, was aus Leidenschaft getan wird hat Macht und Kraft, wie die Gewalt und die Wirkung des Feuers. Leidenschaftlicher Zorn wird zum glühenden Hass, leidenschaftlicher Eifer für eine Sache kann sein wie ein verzehrendes Feuer, die Liebe brennt wie Feuer im Herzen. Der Brandherd dieses Feuers liegt im Menschen selbst. So wie das Feuer in ständiger Veränderung ist, lodernd, flackernd oder glimmend, so schillernd ist Leidenschaft in ihrer Qualität und Zielrichtung.

Gott ist wie Feuer in seinem Eifer, seiner Herrlichkeit, seiner Liebe und Fürsorge, aber auch in seinem Zorn. Er hat eine Flamme namens Jesus geschickt, der als Licht in unsere Welt kam. Er hat das grosse Feuer, die Leidenschaft für Gott in den Menschen entfacht. Doch seine Zeit auf der Erde war begrenzt, dies haben wir an Ostern erfahren. An Pfingsten in Jerusalem sitzen die Jünger um den Tisch, Männer und Frauen, sie sind sprachlos und leer. Sie sind ohne Kraft und hoffnungslos, weil Jesus gestorben ist. Jetzt ist für sie alles sinnlos und schwer. Doch dann sehen sie Feuer und Flammen und sind geblendet und sie fassen wieder Mut. Die Flammen spenden neue Kraft. Die Jünger springen vom Tisch auf, laufen los und sagen allen Menschen in Jerusalem, wie ihnen das Feuer erschienen ist. Ihr Feuer steckt an und brennt bis heute. Wie sieht ihr Feuer aus? Lodert es, wärmt es, sprüht es Funken oder zehren sie von der Glut? An Pfingsten kam ein besonderes Feuer über die Menschen, es ist das Feuer des Heiligen Geists. Gott zeigt sich den Menschen in einer dritten Form. Der Heilige Geist soll uns begleiten, bis Jesus wiederkommt. Der Heilige Geist ist wie ein Wind und weht, wo er will und entfacht dort wieder neue Feuer. Lassen wir uns doch von ihm anstecken!

Zuerst erschienen im „extra“, der Beilage der reformierten Kirche Dübendorf, zum reformiert am 17. Mai 2013

Feuer und Flamme sein

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