Kindheit
Zusammen mit meiner zwei Jahre jüngeren Schwester bin ich in Uznach bei meinen Eltern auf-gewachsen und habe hier die Primar- und Sekundarschule besucht. Schon von Anfang an besuchte ich die Sonntagsschule, war an den Kinderbibeltagen dabei und spielte vom Schaf bis zum Josef sämtliche Rollen bei Krippenspielen. Während dieser Zeit war mein Vater Kirchenpflegepräsident (1990-2006). Ab der 2. Klasse ging ich am Samstag in den Cevi.
Jugend
Mit 13 Jahren besuchte ich den Grundkurs des Cevi, um Leiterin zu werden. In den darauf folgenden Jahren durchlief ich die ganze Ausbildungsreihe. Schon früh wurde ich Abteilungsleiterin und organisierte Lager. Mir lag die christliche Ausrichtung des Cevi sehr am Herzen. Im Gymnasium reifte in mir der Gedanke Theologie zu studieren um Pfarrerin zu werden. Ich schnupperte einen Tag an der Uni und sprach mit drei Pfarrpersonen über ihren Beruf.
Studium
Während meines Studiums war es mir immer wichtig, mich auch in der Praxis zu betätigen. 10 Jahre lang leitete ich als Abteilungsleiterin den Cevi Eschenbach, half in Konflagern mit, war Mitglied der Synode, übernahm Gottesdienst-Stellvertretungen und vieles mehr. Dies bereitete mir grosse Freude. Die Herausforderung lag darin, die neu gewonnen Erkenntnisse des Studiums in einer Sprache wiederzugeben, die jedermann versteht. Das Studium hat meinen Glauben erweitert. Mein kindlicher Glaube hat sich weiterentwickelt, ist gewachsen, gross geworden. Eine neue Dimension hat sich aufgetan.
Praktika in Uster
Das Gemeindepraktikum machte ich in Uster, der grössten Kirchgemeinde des Kantons Zürich. Die Infrastruktur und der Mitarbeiterpool sind sehr umfassend. In diesem Praktikum kam ich mit sehr vielen Menschen in Berührung. Ich nutzte die Gelegenheit und befragte die sechs Pfarrpersonen. Dies zeigte mir, wie verschieden Ansichten sein können und half mir, meine eigene Position zu finden. Hier reifte auch mein Entschluss, die ganze Palette eines Pfarramtes gründlich kennen zu lernen. Daher strebte ich für das Lernvikariat ein Einzelpfarramt an.
Lernvikariat in Hittnau
Ich habe bewusst nach einer kleinen Gemeinde gesucht und bin in Hittnau fündig geworden. Es läuft einiges in der Gemeinde und ich konnte von Marcus und Christine Maitland-Reibenschuh viel lernen, vor allem auch für die Nachkonf-Arbeit. Ich finde die Arbeit mit den jungen Menschen in der Gemeinde sehr wichtig. Jedoch vermisste ich auch die Arbeit mit Kindern. Daher befriedigt mich die Arbeit im Fiire mit de Chliine ganz speziell und ich freue mich sehr mit Familien in Kontakt zu kommen.
Pfarrvikariat in Fehraltorf
Von Oktober 2011 bis Juli 2012 arbeitete ich als Vertretung in Fehraltorf zu 90%. Zusammen mit der Sozialdiakonin war ich für die Angebote für Kinder und Familien verantwortlich und erteilte Konfunterricht. Ich führte ein Konflager unter dem Motto „if God is a DJ, life is a dancefloor“ durch und leitete die Plenumsteile der Kindertage mit dem Thema „Vo Chopf bis Fuess“. Im Morgenplenum erzählte ich eine Geschichte, wir sangen zusammen und wir beteten (Popcorn-Gebet). Bei beiden Konfirmationen arbeitete ich mit Matthias Stauffer vom Pfarramt für Menschen mit Behinderung zusammen. Dazu gehörten auch die täglichen Aufgaben und Pflichten einer Pfarrerin.
Pfarrstelle in Dübendorf
Im August 2012 startete ich in Dübendorf als Vertreterin. Im Dezember wurde ich dann zu 80% auf die ordentliche Pfarrstelle mit Schwerpunkt Kinder und Familien gewählt. Zu 20% engagierte ich mich ehrenamtlich bis Mai 2015 im Vorstand des Cevi Schweiz. Ich übernahm die Leitung des Gemeindekonvents und ab Juni 2015 dann die Leitung des Pfarrkonvents. Ich führte bis Dezember 2015 jedes Jahr eine Konfklasse. In dieser Zeit habe ich mit 12 Pfarrpersonen und 8 Sozialdiakonen zusammengearbeitet. Seither gab es immer wieder Stellenwechsel, zwischenzeitlich Vertretungen und Zeiten, in denen die Jugendarbeiterstelle unbesetzt war. Am 11. Dezember 2015 kam unsere Tochter Johanna Lucia zur Welt und ich ging in Mutterschaftsurlaub. Im Juni 2016 kehrte ich mit 60% ins Pfarramt zurück. Durch meinen Schwerpunkt erarbeite ich mit 34 Kindern in der Adventszeit ein Krippenspiel und leite das Fiire mit de Chliine-Team. Ab August 2016 begannen wir neue Ideen umzusetzen: Kiki-Tage und Kiki-Lager, Schreiben zur Geburt mit Finkli, Samichlaus für alle und Familiengottesdienste mit aktiver Beteiligung. Ab August 2017 arbeite ich wieder im Konfunterricht mit. Im Juli 2018 kam unser Sohn Linus Mattis zur Welt. im Dezember war ich für 10 % angestellt um das Krippenspiel einzustudieren. Seit November 2018 bin ich Mitglied der liberalen Fraktion der Zürcher Synode. Von Januar 2019 bis Ende Juli 2019 arbeitete ich wieder zu 60% in Dübendorf.
Wechsel nach Hinwil
Nach sieben Jahre Dübendorf zog es mich ins Zürcheroberland nach Hinwil. Ich bewarb mich auf eine 50% Pfarrstelle wiederum mit dem Schwerpunkt Kind und Familienarbeit. Im August zogen wir als Familie in unsere eigene Wohnung (Rütibach 10). Am 1. September 2019 fand die Amtseinsetzung statt. Dort predigte ich über Abrahams und meinen Neu-Anfang.
Nur ein halbes Jahr später veränderte sich alles. Am Sonntag, 8. März 2020 feierte ich meinen ersten Gottesdienst, der via Livestream übertragen wurde. Während dem Lockdown stiegen wir um auf Online-Gottesdienste, die wir jeweils am Samstagvormittag aufnahmen. Auf verschiedene Arten versuchten wir während diesen zwei Jahren mit den Kindern und Familien im Kontakt zu sein. Sei dies mit einem Versand, mit interessanten Links auf unserer Homepage, mit der Handpuppe Mathilda, mit einem Wettbewerb, im persönlichen Gespräch, mit neuen Gottesdienstformen in und um die Kirche. Eine grosse Herausforderung waren die immer wieder wechselnden Regeln und die kurzfristige Planung. Wir haben viele musikalische und kreative Talente in unserer Gemeinde entdeckt, uns technisches Know-How angeeignet und dank dem Zürcheroberländer Filmclub das Weihnachtsmusical im Jahr 2020 als Film aufgenommen und online gestellt. Gewisse Projekte brauchen sehr lange bis sie umgesetzt sind, zum Beispiel der Podcast „Heiliger Bimbam“ oder die Chilemüsli, die erst im Herbst 2021 die Kirche bevölkerten. Andere Projekte wiederum konnten rasch verwirklicht werden, zum Beispiel die Abende von Frauen für Frauen und der filmische Gottesdienst gemeinsam unterwegs im Februar 2022. Im Januar 2022 konnte ich mein Pensum auf 55% aufstocken, da die Dekanenamtsentlastung von 10 auf 15% Prozent erhöht wurde.